Ergonomische Grundlagen für das Arbeiten im Homeoffice

Das Thema Ergonomie gewinnt im Zeitalter des mobilen Arbeitens zunehmend an Bedeutung. Viele Beschäftigte verbringen ihre Arbeitstage nicht mehr im klassischen Büro, sondern gestalten sie flexibel von zu Hause aus. Dabei treten neue Herausforderungen auf, denn der heimische Arbeitsplatz ist meist nicht optimal für lange Schreibtischarbeit ausgerichtet. Umso wichtiger ist es, ergonomische Prinzipien im Homeoffice zu berücksichtigen. Dieser Leitfaden zeigt, wie man durch gezielte Anpassungen und sinnvolle Investitionen langfristig Gesundheit, Wohlbefinden und Produktivität mit ergonomischen Essentials für das Arbeiten im Homeoffice fördern kann.

Ein ergonomischer Bürostuhl ist mehr als ein gestylter Chefsessel. Er unterstützt die Wirbelsäule an den entscheidenden Stellen. Wichtig sind eine verstellbare Sitzhöhe, eine ergonomisch geformte Rückenlehne mit Lordosenstütze und möglichst auch anpassbare Armlehnen. Durch die individuellen Einstellungsmöglichkeiten kann der Stuhl optimal an die eigene Körpergröße und Sitzgewohnheiten angepasst werden. Damit wird vermieden, dass sich Verspannungen oder gar chronische Beschwerden einstellen. Gerade im Homeoffice sollte der Bürostuhl als Investition in die eigene Gesundheit betrachtet werden, denn selbst kurze Arbeitstage summieren sich schnell zu vielen Stunden. Wer auf einen solchen Stuhl setzt, erlebt oft schon nach wenigen Tagen eine spürbare Entlastung des gesamten Rückens.
Die perfekte Sitzposition ist nur mit der richtigen Kombination aus Stuhl- und Tischhöhe möglich. Die Füße sollten immer fest auf dem Boden stehen und die Knie einen rechten Winkel bilden. Tisch und Stuhl werden am besten so eingestellt, dass die Arme in etwa waagrecht auf der Arbeitsfläche liegen. Das beugt Überlastungen der Schultern und Handgelenke vor. Dabei ist zu beachten, dass herkömmliche Ess- oder Küchentische oft zu hoch oder zu niedrig sind. Wer keine höhenverstellbaren Möbel besitzt, kann mit speziellen Polstern, Fußstützen oder Auflagen nachhelfen. Kleine Anpassungen machen oft einen großen Unterschied für das persönliche Wohlbefinden bei der Arbeit am heimischen Arbeitsplatz.
Bewegung ist auch beim Sitzen wichtig. Durch das regelmäßige Wechseln der Sitzposition, das Nutzen einer beweglichen Sitzfläche oder das bewusste Kurzeinnehmen anderer Haltungen werden Rücken und Muskulatur aktiviert. Dynamisches Sitzen lässt sich auch durch Stehpausen, kurze Spaziergänge oder bewusstes Strecken und Dehnen während der Arbeit realisieren. Es geht darum, der einseitigen Belastung durch langes, starres Sitzen entgegenzuwirken. Vielen Menschen fällt es leichter, wenn sie entsprechende Erinnerungen am Arbeitsplatz platzieren, um sich aktiv Pausen zu nehmen oder die Haltung zu wechseln. So lässt sich das Risiko von Rückenproblemen deutlich senken.

Optimale Positionierung von Bildschirm und Zubehör

Der Bildschirm sollte so platziert sein, dass sich die obere Kante des Bildschirms leicht unterhalb der Augenhöhe befindet. Ein Abstand von rund 50 bis 70 Zentimetern zwischen Augen und Monitor sorgt dafür, dass die Augen entspannt bleiben und der Nacken nicht unnatürlich gebeugt werden muss. Besonders im Homeoffice mit kleinen Bildschirmen oder Laptops empfiehlt sich ein externer Monitor oder ein höhenverstellbarer Laptopständer. Dies trägt erheblich zur Entlastung des Nackens bei. Wer längere Zeit vor dem Bildschirm arbeitet, sollte zudem regelmäßig bewusst den Blick in die Ferne schweifen lassen, um die Augen zu entspannen und Konzentration sowie Wohlbefinden zu fördern.

Beleuchtung und Raumklima im Homeoffice

Natürliches Licht und Arbeitsplatzplatzierung

Ein Arbeitsplatz in der Nähe eines Fensters, das viel natürliches Licht bietet, verbessert die Stimmung und sorgt für eine augenschonende Umgebung. Tageslicht ist ideal, da es dem menschlichen Biorhythmus entspricht und die Konzentrationsfähigkeit unterstützt. Dennoch sollte der Schreibtisch so ausgerichtet sein, dass es nicht zu Spiegelungen am Bildschirm kommt. Wer zu wenig Tageslicht hat, sollte den Arbeitsplatz mit einer hochwertigen Tageslichtlampe ergänzen, die das natürliche Spektrum möglichst gut nachbildet. Wichtig ist zudem, regelmäßig zu lüften, um Sauerstoff zuzuführen und das Raumklima angenehm zu halten.

Künstliche Beleuchtung und augenschonende Lichtquellen

Nicht immer genügt das Tageslicht, um den Arbeitsplatz optimal auszuleuchten. Dann ist eine blendfreie Schreibtischlampe mit individuell einstellbarer Helligkeit eine sinnvolle Ergänzung. Eine ausgewogene Mischung aus direkter und indirekter Beleuchtung minimiert die Belastung der Augen. Besonders im Winter oder in den Abendstunden ist die richtige Beleuchtung entscheidend, um Ermüdungserscheinungen und Kopfschmerzen vorzubeugen. Die Leuchte sollte nicht direkt auf den Bildschirm strahlen, sondern das Arbeitsfeld gleichmäßig ausleuchten. So bleibt die Aufmerksamkeit hoch und das Arbeiten macht auch bei weniger Licht noch Freude.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit für konzentriertes Arbeiten

Ein gutes Raumklima fördert die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden. Idealerweise bewegt sich die Raumtemperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius; zu hohe oder zu niedrige Temperaturen beeinflussen die Konzentration negativ. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine große Rolle: Zu trockene Luft reizt die Schleimhäute und macht müde, während zu feuchte Räume als stickig empfunden werden. Wer regelmäßig lüftet und im Winter für zusätzliche Luftbefeuchtung sorgt, schafft eine angenehme Atmosphäre. Pflanzen am Arbeitsplatz können helfen, das Klima zu verbessern und zusätzliche Luftfeuchtigkeit bereitzustellen, was besonders in Heizperioden sinnvoll ist.